Wenn ich eine große und schwierige Aufgabe vor mir habe, stehe ich immer vor derselben Herausforderung. Wo sollte ich nur anfangen?
Es gibt Aufgaben, die sind so groß, dass das Alleinige starten schon extrem schmerzhaft in meiner Vorstellung wirkt. Ich weiß nicht, wo ich anfangen sollte, wie der Prozess am idealsten verläuft, wie lange die Aufgabe dauert und welche Herausforderungen während der Aufgabe auf mich warten. Allerdings handle ich nach Kurzem „jammern" immer mit derselben Strategie, die bisher durchaus erfolgreich verlief.
Einfach anfangen
Wenn ich vor einer schwierigen Aufgabe stehe, fange ich einfach an. Das Anfangen versetzt mich sehr schnell in einen Zustand, in dem ich mehr über die Aufgabe erfahren möchte. Mehr ist sogar noch untertrieben. Viel mehr möchte ich alles erfahren, was es zu erfahren gibt.
Vor einigen Wochen startete ich mit einem neuen Kundenprojekt, dass für mich sehr viel Recherche, Markt-, Produkt-, Technologie- und Zielgruppenverständnis bedeute. Normalerweise kann ich mich bei Projekten auf Erfahrungen aus der Vergangenheit beziehen. Bei diesem Projekt allerdings nicht, denn hierbei war viel Wissen erforderlich, dass ich mir bisher noch nicht angeeignet hatte. Hinzu kam, dass ich mich an die Prozesse des Unternehmens orientieren musste.
In der ersten Woche überkam mich kurz ein Gefühl der Überforderung. Wo sollte ich nur anfangen? Wie sollte das alles ablaufen? Welche Ideen könnten einen großen Impact haben? Wie tickt die Zielgruppe? Wie darf die Außenkommunikation aussehen? Mich plagten sehr viele Fragen, allerdings konnte ich diese sehr schnell beseitigen, als ich einfach anfing.
Obwohl ich am Anfang noch etwas zerstreut war, machte sich mit der Zeit ein tiefes Verständnis breit. Das Geheimnis lag in den kleinen Teilschritten. Es wurden wöchentlich die Prioritäten gesetzt, nach einer Woche gecheckt und neue Maßnahmen für die kommende Woche ergriffen. Die Einfachheit lag in den kleinen Schritten und wie schon ein 100 Kilometer Läufer einmal sagte: 100 km zu laufen ist ganz einfach. Man läuft einfach 100-Mal einen Kilometer und schon erscheint es machbar.
Irgendwie ist es wie mit dem Schreiben. Auch heute noch gibt es Zeiten, an denen mir das Schreiben etwas schwerer fällt. Trotzdem fange ich einfach an und bestimme nur das Thema, über das ich schreiben möchte. Später schreibe ich eine Headline und darauf folgt der Text für die Einleitung. Schritt für Schritt entsteht ein Artikel und „überraschenderweise“ ist dann noch alles sehr einfach ;-).
