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Ein Song, der meinen Tag beendet

05.06.2022

In den vergangenen Jahren entwickelte ich eine Vorliebe zur eigenen Selbstoptimierung. Intervallfasten, kalt Duschen, Salzwasser am Morgen, 10 Stunden vor dem zu Bett gehen, keinen Kaffee, Enthaltsamkeit bis hin zur Musik mit neuronalen Effekten beim Sport. Die Liste ist lang und ehrlich gestanden erzielten einige Umstellungen nicht immer die Effekte, die ich mir erhoffte. Allerdings gab es einige kleine Hacks, die ich in dieser Zeit lernte, die eine extreme Wirkung erzielten und einen Hack möchte ich heute mit Dir teilen.

 

 

The Last Song

In meiner Anfangszeit meiner Selbstständigkeit war ständige Erreichbarkeit ein Muss für mich. Es gehörte zu meiner Abendroutine, dass ich im Bett noch E-Mails und Nachrichten auf WhatsApp beantwortete. Natürlich war diese Routine nicht gerade erholsam und so beschloss ich im Jahr 2019, mir ein privates Handy zuzulegen und meine Nummer geheimzuhalten. Auf diesem Handy befindet sich bis heute kein Instagram, WhatsApp, Mails oder Ähnliches. Nur Spotify, Headspace, brain.fm und Notion. Doch welchen Mehrwert hat ein privates Handy, wenn man schlussendlich doch die Arbeit gedanklich mit nach Hause nimmt?

 

Was kann ich nur tun?

Welchen mentalen Trick kann ich anwenden, um die Arbeit gedanklich abzuschließen? Diese Frage beschäftigte mich einige Wochen und ich probierte jede Woche eine neue „Abschlussroutine“ aus. Nichts funktionierte so richtig, bis mir ein Gedankenblitz kam: Songs besitzen die Fähigkeit, uns sofort in eine Rückblende zu versetzen, die wir bei diesem Song erlebten. Songs können Trauer auslösen und Freude erwecken. Warum nicht also einen Song auswählen, um den Arbeitsalltag zu beenden?

 

Zuerst wählte ich einen Song von The Weeknd aus. Problem dabei? Dieser Song lief auch relativ oft im Radio und in lokalen. Somit könnte ein Flashback zur Arbeit entstehen, wenn ich den Song in meiner Freizeit hörte. Darüber hinaus könnte mich der Song bei einem Meeting in einem Café veranlassen, dass ich gedanklich mit der Arbeit abschließe. Ich brauchte also einen Song, den ich mir jeden Abend anhören konnte und nicht im Radio lief.

 

Irgendwann kam mir die Idee: Intro von The xx. Grandios! Ein Song, von dem man sich nicht abhören kann, nie im Radio läuft und ideal zum Abschluss des Tages passt! Seither ich diesen Song für mich entdeckte, höre ich Intro von The xx jeden Abend, bevor ich das Büro verlasse. Während dieser Zeit bleibe ich auf meinem Stuhl sitzen und lasse meinen Tag Revue passieren. Innerlich hacke ich jede Aufgabe des Tages mental ab. Wenn sich der Song dem Ende naht, stehe ich auf und verlasse das Büro.

 

Ich hoffe, dass Dir dieser Trick mindestens genauso hilft, wie mir! Seither gelingt es mir, meinen Arbeitstag hinter mir zu lassen und mit Achtsamkeit und Fokus auf die Regeneration, Meditation und das Lesen nach Haus zu fahren.

Rober Pacher