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Deep Work - Mein Fokus auf das Wesentliche

22.05.2022

Wenn ich auf die Anfangsjahre meiner Selbstständigkeit zurückblicke, muss ich eines gestehen: Ich hatte die damaligen Situationen nicht gut im Griff. Nicht im Geringsten, um ehrlich zu sein. Meine Liste für Ideen blieb lang, die eintreffenden E-Mails wurden sofort beantwortet, Telefonanrufe wurden entgegengenommen und zum Leid wurde meine Konzentration auf die anstehenden Kundenprojekte geschwächt. Ich gab mein Bestes, aber ich wollte in jedem Moment zu viel.

 

 

Die neue Superkraft

Die Fähigkeit, sich auf eine Sache zu konzentrieren und alles andere auszublenden, ist die neue Superkraft! Es spielt dabei keine Rolle, was man macht. Egal ob man eine Nebenbeschäftigung ausübt, ein Buch schreibt, ein Junior-Entwickler ist oder an einem neuen Projekt arbeitet. Solange Du eine Vision, ein Ziel, eine Mission oder einen Glauben an etwas hast, ist die Fähigkeit zum fokussierten Arbeiten essenziell notwendig! Doch warum ist fokussiertes Arbeiten über einen längeren Zeitraum so wichtig?

 

Konzentration ist wie eine Wasserleitung

Stell Dir einmal eine Wasserleitung vor, die zu einem Wasserhahn führt. Die Leitung läuft wunderbar und aus dem Wasserhahn kommt gewollt viel Wasser. Nun stellst Du Dir vor, dass das Wasser, das aus dem Wasserhahn läuft, Deine Konzentration und Dein Fokus ist, den Du während Deiner Deep-Work-Phase aufbringst.

Plötzlich kommt weniger Wasser aus dem Wasserhahn. Zuerst minimiert es sich nur ein wenig, bis das Wasser nur noch tröpfchenweise aus dem Hahn kommt. Was ist passiert? Nun ja, es kam eine E-Mail und machte ein kleines Loch in die Leitung. Du warst auf Social Media, so entstand ein weiteres Loch. Du nahmst einen Anruf entgegen, das ein Leck in Deiner Wasserleitung verursacht und das Resultat daraus ist: Deine Aufmerksamkeit auf die wichtigen Dinge und auf Deine anstehende Tätigkeit geht verloren.

 

Warum mache ich Deep Work

Neben der Tatsache, dass ich am Ende des Tages immer das Gefühl hatte, nichts geschafft zu haben, nahm auch meine Unzufriedenheit zu und meine eigenen Ideen blieben auf der Strecke. Dadurch musste ich unweigerlich mehr arbeiten. Das bedeutete weniger Zeit für Erholung. Somit litt automatisch mein Schlaf darunter, was zur Folge hatte: Ich konnte mich am nächsten Tag noch weniger konzentrieren.

Als ich die Konzepte von einem Ablenkungsfreien und fokussierten Arbeiten in meinen Alltag übertrug, hatte ich auf einmal Zeit für eigene Projekte, wie zum Beispiel mein eigenes Podcast-Format (little talks) oder meinen Buchclub (Standing on Books).

 

Meine Deep-Work-Routine

Produktivität ist ganz einfach: Hochwertig produzierte Arbeit = Zeitaufwand x Fokus. Doch ich würde noch ein Wort hinzufügen: Intensität. Es geht nicht nur um Zeitaufwand und Fokus, sondern auch um die Intensität des Fokus.

Bei Deep Work geht es um einen tiefen Fokus auf kognitiv anspruchsvolle Aufgaben, der man unentwegt während einer gewissen Zeit nachgeht. Drei bis vier Stunden am Tag, fünf Tage die Woche, ununterbrochene und sorgfältig gerichtet Konzentration können unglaubliche Ergebnisse hervorrufen und dabei spreche ich aus eigener Erfahrung!

Meine Deep-Work-Phase startete immer um 06:00 Uhr und ging bis ca. 10:00 Uhr. Ich arbeite während dieser Zeit mit einer der berühmtesten Methoden des Zeitmanagements: Die Pomodoro-Technik. Die Technik beinhaltet, dass man 25 Minuten lang fokussiert arbeitet und nach Ablauf der Zeit eine Pause von 5 Minuten einlegt. Dieser Intervall wiederholt sich 4 - 5 Mal. Danach folgt eine etwas längere Pause von 15 Minuten.

Meine Anwendung von Pomodoro setzt sich aus 55 Minuten fokussiertem Arbeiten und 5 Minuten Pause zusammen. Eine längere Pause hole ich mir durch meine Sporteinheit gegen Mittag und meiner Mittagspause zurück. Am Nachmittag lege ich nochmals 1 - 2 Intervalle mit Deep Work ein. Doch was ist mit der Intensität des Fokus?

 

 

Ich arbeite bereits seit zwei Jahren akribisch an der Verbesserung der Intensität von meinem Fokus. Ich brachte meinem Gehirn bei, sich schnell in den Deep-Work-Modus zu bringen, indem ich Deep-Work-Phasen mit bestimmten Routinen verknüpfte (spezieller Duft, spezieller Kaffee, spezielle Kopfhörer, usw …). Darüber hinaus blocke ich während dieser Zeit gewisse Apps, mein Smartphone und Webseiten, um jegliche Ablenkung zu eliminieren und mich zu 100 % auf meine Aufgaben konzentrieren zu können. 

 

Deep-Work-Week

Wie bereits erwähnt, besteht meine Routine darin, gewisse Zeiten in meinem Kalender für meine Deep-Work-Phasen zu reservieren. Meine Deep-Work-Phasen sind so gesehen eine feste Gewohnheit und eine rhythmische Philosophie von meinem Alltag. Doch vor Kurzem stellte ich mir die Frage, welche Dinge und Projekte ich voranbringen kann, wenn ich eine komplette Woche für meine Deep-Work-Phasen reserviere?

Ein maximieren von Deep-Work-Phasen auf eine komplette Woche, isoliert von E-Mails, Telefonaten, Social Media und Ablenkungen. Klingt verlockend, nicht wahr? Für mich absolut, denn es stehen einige wichtige Projekte an, die ich während dieser Zeit angehe und zum Teil auch veröffentliche. 

Ich weiß, welchen Einfluss 4 Deep-Work-Stunden am Tag haben können. Mal schauen, welchen Einfluss eine Maximierung dieser Stunden zu Folge hat.

PS: Vielleicht folgt ein Blogeintrag zu dieser speziellen Woche.

Rober Pacher